Was haben Hunde und Arbeitgeber gemeinsam?
Gastbeitrag meines lieben Kollegen Christian Meetz
Eine Sichtweise..
Ich bin inzwischen im Endvierzigersegment angekommen. Um was geht es eigentlich, wenn ich das Alter erreicht habe, oder bin ich schon soweit, dass ich Rückblicken und resümieren will oder kann?
Welche Rolle spielt dabei mein Hund und warum ist das was mein Hund macht aus meiner Sicht wichtig?
Ich bin Hundeführer aus Überzeugung und Leidenschaft und führe jagdlich eine Weimaraner Hündin. Es ist mir eine Freude, Zeit mit ihr zu verbringen. Ich bin jeden Tag aufs Neue begeistert, was sie zu leisten im Stande ist. Die Bereitschaft „ohne Wenn und Aber“ zu arbeiten. Jeden Tag aufs Neue. Wir haben schöne, wie auch schwere Stunden erlebt, die wir gemeinsam gemeistert haben.
Warum ist das wichtig?
Die Basis für diese Erlebnisse ist Vertrauen! Warum? Mein Hund vertraut mir, dass ich das Richtige tue.. Klingt einfach, ist es aber nicht!
Mein Hund ist MEIN Spiegel! Wenn ich schlecht gelaunt bin, dann zeigt er mir, DASS ich schlecht gelaunt bin und die Bestätigung folgt auf dem Fuße. Vormals geübte Themen klappen dann nicht, obwohl wir diese oft wiederholt und sie in der Vergangenheit gut funktioniert haben.
Wieso nur?
Der Weimaraner, wie auch andere Hunde, ist ein extrem guter Beobachter. Sie schauen genau „Was heute geht, und was nicht“. Das Verhalten passen sie dann situativ an und der Mensch denkt es im „Griff“ zu haben.
Was hat es denn dann
nun mit der Wahl des Arbeitgebers zu tun, und wo ist der Zusammenhang?
Der Kern ist im Grunde identisch, egal ob nun Hund oder Arbeitgeber. Vertrauen ist der Schlüssel. Verlässlichkeit auf den Anderen in dem Moment, in dem es wichtig, oder gar entscheidend ist. In diesem Moment wo keine Fragen gestellt werden, sondern einfache Handlungen die Sicherheit vermitteln. Die Gewissheit, dass das gesprochene Wort nicht nur daher gesagt, sondern so wie es ausgesprochen auch gemeint ist. Hier geht es ebenfalls um Vertrauen, genau wie bei meinem Hund, und genau da ist die Parallele.
Hier schließt sich der Kreis.
Auch bei der Wahl eines Arbeitgebers geht es darum, nicht nur um Karriere, aber auch. Entscheidend ist aus meiner Sicht immer die „potenzielle Extremsituation“, die gewachsene Verlässlichkeit und das Einstehen für Einander in schlechten Phasen. In der heutigen Zeit ist es umso wichtiger einen verlässlichen Partner an seiner Seite zu haben, genau, wie mein Hund es von mir erwartet. Dies entscheidende Vertrauen geht in beide Richtungen – in Richtung Arbeitnehmer und in Richtung Arbeitgebers. Denn nur wenn beiden Seiten genau dieselbe Sichtweise haben, dann werden Schwierigkeiten kalkulierbar, damit werden auch Schwierigkeiten beherrschbar und sind in der Summe auch damit zu bewältigen und somit zu lösen.
Was will ich damit sagen?
Es geht trotz aller Digitalisierung, trotz aller Möglichkeiten um den Menschen an sich, der es ausmacht. Die heutigen und zukünftigen Mitarbeiter sind der Wert eines Unternehmens, die es zu fördern und zu fordern gilt. Damit sind wir wieder beim Hund. Hier ist es nicht anders. Vertrauen, das Richtige zur richtigen Zeit zu tun, den Hund zu fördern und auch Dinge einzufordern.
Ich wünsche die entsprechende Portion Augenmaß bei der Entscheidung für oder gegen einen Arbeitgeber. Wichtig ist, dass er, der Arbeitgeber, da ist in dem Moment, wo Du ihn brauchst, oder auch umgekehrt, Du da bist, wenn er, der Arbeitgeber dich braucht.
Wenn diese Basis geschaffen ist – so glaube ich – sind die entscheidenden Pfeiler gesetzt und die Zukunft, wie auch immer sie aussieht, kann kommen…